Am gestrigen Abend wurde im Eutiner Kreishaus im Rahmen einer Ergebniskonferenz zum 380kv-Dialogverfahren der wahrscheinliche Trassenverlauf zwischen Göhl und Lübeck vorgestellt.Für den Abschnitt Göhl-Neustadt kristallisierte sich die Variante Nord_1 als wahrscheinlichste heraus.
Im Abschnitt Neustadt – Ratekau ist derzeit die Variante Süd_1 diejenige mit den meisten Vorteilen bzw. wenigsten Nachteilen nach Ansicht der Fachplaner. In der folgenden Vergrößerung eine Darstellung unserer Region – wobei die rote Trasse die Vorzugsvariante ist.
Quelle: TENNET
Diese Vorzugsvariante wurde gegenüber der zweitbesten (Süd_2) wie folgt begründet:
• Süd 1:
• Trassierung im freien Raum
• Nur lockere Siedlungsstruktur
• Geringe Anzahl Kreuzungsobjekte
• Süd 2:
• Trassierung in Bündelungskorridor
mit bestehender Autobahn,
bestehender & künftiger
Bahnstrecke
• Annäherung an Siedlungsräume
und Waldgebiete
• Hohe Anzahl Kreuzungsobjekte
• Voraussichtlich bewegtere
Topografie
Gesamtbewertung
Varianten | Technische und wirtschaftliche Kriterien | Privateigentum | Umweltfachliche Kriterien | Raumstrukturelle Kriterien | Gesamtbewertung |
Süd_1 | ++ | — | ++ | ++ | ++ |
Süd_2 | + | – | ++ | ++ | ++ |
Süd_3 | + | 0 | ++ | + | + |
Süd_4 | + | ++ | — | ++ | + |
Süd_5 | + | + | 0 | ++ | + |
Gesamtabwägung Abschnitt Lübeck – Göhl / Süd
Nachteil Süd 1: geringerer Bündelungsanteil, aber frei trassierte Abschnitte verlaufen teilweise durch vorbelastete Räume (Windkraft)
- Nachteile Süd 2:
– größere Betroffenheiten durch Siedlungsannäherung auch an geschlossene Ortslagen
– Vermutlich größere Konflikte mit Wasservogelzug aufgrund der geringeren Flughöhe in Küstennähe
(Kartierung nicht abgeschlossen)
– Konflikte mit Wechselbeziehungen der Avifauna zwischen Ostseeküste und Seen (Pönitzer See, Taschensee, Süseler See)
– Bündelung mit bestehenden Strukturen sorgt für sehr hohe Belastung, nicht mehr als verträgliche
– Zusammenführung linearer Infrastruktur zu bewerten
– wenig Spielraum für Trassenoptimierung zwischen Siedlung, Schiene, Autobahn und Schutzgebieten
– durch beengten Raum und Vielzahl von Kreuzungen ungüstiger in Bau und Betrieb